Dienstag, 30. Dezember 2014

Tongariro Alpine Crosssing 28.11.2014

      Mt. Ruhapehu                    Mt. Ngauruhoe       Mt. Tongariro
 Von der Stadt Taupo aus hat man einen perfekten Blick auf die 'Skyline' des Tongariro National Parks, der im Central Volcanic Plateau liegt. Der Ruhapehu ist der höchste Berg Neuseelands, daneben der Ngauruhoe der wahrscheinlich bekannteste. Ngauruhoe habt ihr mit großer Sicherheit alle schon gesehen, und auch große Teile des National Parks um ihn herum. Wo? Natürlich in den Herr der Ringe Filmen! Der spitze Vulkan hat als Schicksalsberg Modell gestanden und ist daher auch in Neuseeland besser als Mt. Doom bekannt, als bei seinem richtigen Namen (den ja auch keiner aussprechen kann...). Rechts daneben ist der Tongariro der durch seinen riesigen Krater aussieht wie ein sehr stumpfer Kegel. Diese drei Berge sind die aktivsten Vulkane des Landes und zwischen ihnen hindurch führt die angeblich schönste Tageswanderung Neuseelands, das Tongariro Alpine Crossing. Bevor die anderen Freiwilligen abreisen wollten wir unbedingt noch zusammen die Wanderung machen und sind jeglichem Nebel und Wettervorhersagen zum Trotz um !6UhrMorgens! aufgebrochen. Der Weg ist 19.4 km lang und führt zu Beginn an einem Fluss entlang, ohne starke Steigung, bis zum sogenannten Devils Staircase (Treppenhaus des Teufels) hier geht es auf kürzester Distanz von 1300m auf 1600m hoch. Dann läuft man auf dem 1650 m hohen Sattel am Südkrater vorbei hoch zum Red Crater. Dort wird es nochmal richtig steil, teilweise mithilfe einer Eisenkette, klettert man auf 1880m zum höchsten Punkt der Wanderung. Von hier aus geht es bergab an den Emerald-lakes (Blauen Seen) vorbei, die durch ihre leuchted bunten Farben bekannt sind. Schließlich läuft man in langen Serpentinen einen weiten Hang hinunter (durch die vulkanisch aktivste Zone des Parks) bis zu einem kleinen Wald, hinter dem der zweite Parkplatz liegt. Schon als wir aus dem Auto stiegen, haben wir alle Jacken die wir hatten, Mützen und Schals angezogen, und nach einer halben Stunde war um uns herum auch schon alles weiß. Bis es dann richtig hoch ging war der Schnee noch eine wilkommene Abkühlung von den sommerlichen Temperaturen die wir sonst schon hatten, aber je höher wir kamen, desto stürmischer wurde es . Spätestens oben auf dem Sattel des Südkraters konnte man kaum 10 Meter weit sehen und wurde vom Wind, Schnee und Hagel fast herunter gepustet. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen eine extra Tour auf den Gipfel des Schicksalsberges zu machen, doch schon das Schild das in diese Richtung wies, war mit einer faustdicken Eisschicht überzogen. Unsere Gruppe hatte sich schon von Anfang an nach Wandertempo aufgeteilt, und ich war mit Franzi unterwegs. Kurz vor dem letzten Anstieg auf die 1880m,der angeblich das schwerste Stück ist, haben wir uns zwischen ein paar Felsen gehockt und unsere (angefrorenen!) Brote gegessen.  Oben am Krater haben wir dann auch die anderen Mädchen wiedergetroffen, uns aber gleich wieder getrennt weil wir noch ein paar Bilder machen, und die anderen weiter wollten. Langsam aber sicher haben wir uns dann über Schnee und Eis bergab getastet, bis wir endlich unterhalb der Schneefallgrenze gemütlich im Zick Zack den Hang herunter laufen konnten. Dort kommt man ganz unmittelbar an dem Te Maari Krater vorbei, der erst 2012 zweimal ausgebrochen ist. Nach etwas mehr als 6 Stunden saßen endlich wieder alle zusammen im Auto und waren mächtig müde. Die arme Franzi hatte so schlimme Blasen das ihre Schuhe blutgetränkt waren, aber außer kalten Händen und Ohren ging es sonst allen gut. Wir hätten vielleicht (wie bei einigen Ausflügen) mal unserem deutschen Klischee folgen sollen, und darauf hören was die Schilder und Warntafeln uns gesagt haben, statt völlig unvorbereitet bei jedem Wetter los zu laufen. Allerdings würden wir dann auch nicht immer wieder in solche Abenteuer geraten, und wir sind ja schließlich nicht in DAS Outdoor Land schlechthin gereist um nichts zu erleben.














Freitag, 26. Dezember 2014

Abenteuer in Northland Teil 2

Tag 3, Bay of Islands
Mit einer kalten Dusche sind wir sehr erfrischt nach einer stürmischen Nacht in den dritten Tag gestartet. Ab ins Auto und runter  in die Bay of Islands. Punkt Elf kamen wir in Waitangi an. Waitangi ist einer der historisch wichtigsten Orte Neuseelands. Dort wurde 1840 "Der Vertrag" von sämtlichen Maori Häuptlingen und britischen Einwanderern unterschrieben, der Neuseeland zu einer britischen Kolonie gemacht hat, und zugleich den Schutz aller Rechte und Ländereien der Maori garantiert hat. Heute ist dort ein Zentrum des kulturellen Austauschs zwischen Maori und Kiwis (Neuseeländer nicht-maorischer Herkunft), außerdem kann man sich die Häuser ansehen in denen sich die Offiziere mit den Häuptlingen getroffen haben. Wir hatten ganz viel Glück und kamen grade noch rechtzeitig um die morgendliche 'Show' zu sehen. Dabei ging es darum einen kleinen Einblick in die Kultur der Maori zu bekommen. Es begann mit einer traditionellen Begrüßung, und dann hat viel Tanz und Gesang  von der Geschichte, den Kämpfen und auch den Spielen der Maori erzählt. Ganz groß ist dabei natürlich der Haka. Haka bedeutet ' Lied mit Tanz' und ist ein ganz wichtiger Teil der Maori-Kultur. Nicht alle, aber viele bekannte Hakas berichten von Heldentaten großer Krieger, Mut und Kraft und wurden zum Beispiel aufgeführt um Feinde einzuschüchtern. Der berühmteste Haka ist der 'Kama te' den die All Blacks, die neuseeländische Rugby Mannschaft vor jedem Spiel aufführen.

https://www.youtube.com/watch?v=I2EXDSr9Vro (All Blacks Haka)
https://www.youtube.com/watch?v=yW1ceOMnKho (Traditioneller Gesang und Tanz)

Nach diesem kulturellen Morgen ging gleich volles Programm weiter, eine Bootstour durch die schöne Bay of Islands. Leider war es grau und regnerisch. Das war aber garnicht schlimm, denn all die kleinen felsigen Inselchen die in der großen Bucht liegen sehen auch bei Regen sehr schön aus. Außerdem hat uns das stürmische Wetter noch ganz viel Glück gebracht! Unser Kapitän hat nämlich eine andere Route nehmen müssen als er normalerweise fährt, und auf diesem Weg sind wir ganz unverhofft einer Gruppe Delfine begegnet. Sogar ein Baby war dabei und sie sind ganz dich am Boot vorbei geschwommen! Sogar der Kapitän und die Tourführerin waren total überrrascht und begeistert.
Das war unser Nachmittag in der Bay of Islands, und von dort aus ging es, mit einem kleinen südlichen Schlenker zur Autowerkstattt um Franzis Auto abzuholen, weiter an die Westküste von Northland, wo wir an der Shipwrecks Bay einen schönen Campingplatz gefunden haben.

Die Anführerin der Gruppe hat uns Wilkommen geheißen ' Kia Ora!'

Dann wurde viel gesungen und getanzt
t




Delfine!!!!


Bay of Islands



unser Nachtlager im Kofferraum (Zelt war ja kaputt)


Tag 4, Waldwanderungen

Früh morgens sind wir in der Shipwrecksbay aufgebrochen und haben uns auf den Weg zu den Wairere Boulders gemacht. Das sind ganz einzigartige Basaltfelsen die in einer langen Linie in einem kleinen Waldstück liegen. Nachdem wir uns einmal mächtig verfahren haben und mit Ach und Krach grade noch ne Tankstelle gefunden haben, sind wir schließlich auf den kleinen Parkplatz gerollt. Dort haben wir eine lustige kleine Frau mit Lederschlapphut, ganz vielen kleinen Zöpfen und ulkigem Akzent getroffen. Es hat sich herausgestellt, dass sie vor über 30 Jahren aus der Schweitz eingewandert ist, und mit ihrem Mann zusammen die Felsen entdeckt hat. Sie hat uns erstmal die ganze Geschichte der Felsen erzählt, und wie sie und ihr Mann sie entdeckt haben. Die Felsen waren Ursprünglich Teil einer Basaltkappe unter der sich durch Erosionen ein V-förmiges Tal gebildet hat, die Kappe ist zerbrochen und die Felsen sind ins Tal gerollt. Deswegen sieht es so aus als hätte sie jemand absichtlich dort alle auf einen Streifen geschoben. Doch das ist nicht das einzige was an diesen Felsen einzigartig ist. Basaltstein hat normalerweis eine sehr grade Oberfläche da er so hart ist, diese Felsen sind allerdings ganz zerfurcht. Niemand weiß so genau woran das liegt aber man vermutet das es durch den ätzenden Saft der Kauriblätter kommt, einem Baum den es nur in Neuseeland giebt. Die Wanderung auf, um und unter diesen Felsen war sehr schön, und am Ende konnte man das ganze Tal überblicken!
Anschließen wollten wir uns dann die Kauribäume genauer ansehen und sind an der Westküste weiter Richtung Süden gefahren, zum größten aller Kauribäume,dem "Tane Mahuta". Er ist über 5o Meter hoch und damit einer der höchsten Bäume der Welt. Der Baum der auch König des Waldes genannt wird, hat seinen Namen von Tane dem Lebensgeber, einer Maori Gottheit. Tane ist der Sohn des Himmelsvaters und der Erdenmutter. Er habe die Grenze zwischen Himmel und Erde gebrochen und so das Leben auf die Erde gebracht. Neben dem Tane Mahuta haben wir uns noch einige andere der 8 größten Kauris des Waipoua Forests angesehen. Jeder einzelne ist so unglaublich faszinierend! Bevor man die Wanderwege im Wald betritt und verlässt muss man immer die Schuhe putzen, da rund um die Kauribäume ein sehr empfindliches Ökosystem herrscht.
An dem Abend haben wir im Trounson Kauri Park geschlafen. Der Campingplatz dort ist sehr bekannt, nicht nur da er sehr preiswert ist (mit einer kleinen Kasse des Vertrauens), sondern auch da er mitten in einem der wenigen Kiwireservate liegt. Hier giebt es einen Nachwanderpfad, auf dem man mit etwas Glück dem fast ausgestorbenen Wahrzeichen Neuseelands begegnen kann. Trotz strömenden Regens wollten wir uns diese Chance nicht nehmen lassen und sind mit einer roten Folie vor der Taschenlampe losgeschlichen. Leider hatten wir kein Glück, wir haben zwar einige Kiwirufe und auch ein Scharren und Picken neben dem Pfad gehört, aber nichts spannendes gesehen außer leuchtenden Schnecken. Etwas enttäuscht müde und durchnässt sind wir in unseren Kofferraum geklettert.

 Wairere Boulders







Waipoua Forest
Tane Mahuta

Cathedral Cove






Tag 5, Hoch hinaus
Nun war schon unser letzter richtiger Reise-Tag angebrochen, und unser Programm war sehr flexibel, deswegen haben wir uns noch Zeit für ein entspanntes Frühstück im Trounson Park genommen. Von dort aus sind wir nach Dargaville aufgebrochen, wo wir in einem süßen kleinen Cafe noch einen Kaffe getrunken haben. Sonst gab es aber irgendwie nichts Tolles zu sehen dort, wir haben noch ein bisschen was eingekauft, und uns dann am Infoschalter beraten lassen, wo wir auf dem Weg nach Auckland anhalten können um etwas Spannendes zu sehen. Die sehr, sehr nette Dame hat uns ganz viel erzählt und uns schließlich zur Tokatoka Top geschickt. Einem kleinen sehr spitzen Berg der markant in der Landschaft aufragt, aber ein ausgefallenes Wanderziel sei. Also haben wir ein letztes Mal die Wanderschuhe ausgepackt und uns an den Aufstieg gemacht. Schon nach einigen Metern ist uns klar geworden warum es ein ausgefallenes Wanderziel ist, es geht ziemlich steil Berg an, und zwar so steil, dass man am Ende richtig klettern musste! Doch wir sind ja jung und fit *hüstel hüstel* und der beschwerliche Anstieg hat sich echt gelohnt!! Der Ausblick war gigantisch! Die Spitze hatte kaum mehr als 4m Durchmesser und war der perfekte Ort für ein kleines Mittagessen. Dann ging es langsam und vorsichtig bergab und zurück ins Auto für eine lange Fahrt. Nach ca. 3 Stunden steckten wir dann im Stadtverkehr von Auckland und haben mit nur zwei Anläufen den Campingplatz gefunden, den wir am Morgen ‚last-minute‘ gebucht hatten. Helen, die Dame dort war total freundlich und hat uns einen der extra schicken Plätze gegeben weil nicht viel los war. Buspläne und eine Wegbeschreibung in die Innenstadt hat sie uns auch gegeben, und sogar bei Skycity angerufen und sich für uns nach Parkmöglichkeiten erkundigt. Der Campingplatz hatte eine tolle Küche, und bevor wir uns zu unserem abendlichen Ziel aufgemacht haben, gab es leckeres Abendessen! Dann ging es nochmal hoch hinaus. Bei Nacht auf den Skytower,  Aucklands Fernsehturm, war unser finales Ziel. Es war wunderschön dort oben, und auch gar nicht so viel los, wir haben nicht mal Deutsche getroffen! Auf einem Schild stand „Berlin (Germany) 17 736 km↑“, war schon ne komische Vorstellung, dass da gaaaaaaanz gaaaaaaaaanz weit weg irgendwo Zuhause ist….


 Frühstück in Dargaville
 






Die letzten Meter zu Tokatoka Top





Weg nach unten (wer kann unser Auto sehen?)




 SkyTower





 Am Tag darauf sind wir nur noch ein Bisschen durch Auckland gebummelt und haben uns dann auf den Rückweg gemacht. Knapp 5 std Fahrt später sind wir endlich im Camp angekommen, der Regen hat und den Abschied leichter gemacht, und die Sonne die Ankunft im Camp leichter. Trotz kalter Duschen, stürmischen Nächten und Autopanne war der Trip super genial und hat unheimlich viel Spaß gemacht, wir haben ein Abenteuer nach dem anderen erlebt! Danke Mädels :*